Freibad Bad Köstritz – Austausch der Beckenwasserpumpen
Dieses Projekt wird ermöglicht mit Fördermitteln des Thüringer Ministeriums für Umwelt, Energie und Naturschutz
Die Maßnahme wird gefördert durch die Bundesrepublik Deutschland Zuwendungsgeber:
Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit
aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages
Von der Planung bis zur Umsetzung:
Ziele
Gesamtziel des Vorhabens
Klimaschutz, CO2-Einsparung, Reduzierung Stromverbrauch, Kostenreduzierung, Nachhaltiger Bestand der Liegenschaft/Touristisches Ziel
Bezug des Vorhabens zu den förderpolitischen Zielen (z. B. Förderprogramm)
Deutschlands Langfristziel ist es, bis zum Jahr 2050 weitgehend treibhausgasneutral zu werden. Schon seit 2009 hat sich die Regionale Aktionsgruppe Saale-Holzland e.V. mit Ihren Mitgliedskommunen (hier gehört Bad Köstritz mit seinen Ortteilen dazu) am Bundesweiten Projekt Bioenergie-Region beteiligt. Ergänzend dazu hat sich die Region Elstertal (Crossen und Bad Köstritz) mit der Teilnahme am Prozess „Globale Nachhaltige Kommune“ zum Ziel gesetzt erneuerbare Energie Region zu sein und des Bunds und Landesziele noch zu überbieten. Schon jetzt werden in der Region über 80% des Strombedarfes durch EE versorgt.
In Kommunen und im kommunalen Umfeld liegen aber noch große Potenziale zur Minderung von Treibhausgasen. Nicht zuletzt sind die öffentlichen Liegenschaften aufwendig in der Unterhaltung. Effizientere Technik und Einsatz von dezentralen Erneuerbare Energien können die Energiekosten senken und zudem die Betriebskosten drastisch senken.
Technische Arbeitsziele des Vorhabens
Die 22 Jahre alte Technik zur Wasseraufbereitung und Umwälzung, sowie für Sanitärbereich Gäste sollen auf aktuellen Stand der Technik gebracht werden. Bedarfsgerechte geregelte Ansteuerung einzelner Aufbereitungsanlagen, Einzelregelung der Umwälzpumpen und automatisierte zentralisierte Steuerung sollen zu drastischer Energieverbrauchsreduzierung führen.
Eine Erweiterung der Energiebereitstellung durch Nutzung einer PV-Anlage zur Eigenstromnutzung reduziert Spitzen im Lastgang der Stromverbraucher und mindert die Stromnetzbelastung.
Die einfache Handhabung der Anlagen, sowie die Automatisierung soll zudem für das Personal eine Reduzierung im Wartungsaufwand bringen. Dies erfordert hochqualifiziertes Fachpersonal für Technikbetreuung/-bedienung und Badesicherheit. Bürgt somit für einen effektiveren Einsatz des Personals, aber auch für eine anspruchsvolle Arbeitsstelle.
Das Bad ist ein Baustein im touristischen bzw. Naherholungskonzept der Stadt und der Region.
Nicht zuletzt soll das Bad als Sportanlagen für Schulische Nutzung weiter zur Verfügung stehen. Im Schwimmunterricht werden hier elementare Fähigkeiten geschult und erhöht damit die Badsicherheit.
Bestandanalyse
Seit 1936 in Betrieb, im Jahr 1998 grundhaft saniert und mit neuen Attraktionen versehen.
Das Freibad in Bad Köstritz verfügt über von der Abwärme der Brauerei beheizbares 25-m-Wettkampfbecken, ein Erlebnisbecken, eine Wasserrutsche, Massagedüsen usw. Außerdem findet man ein Kinderspaßbecken mit vielen Attraktionen. Die Wasserfläche des Freibades beträgt ca. 900 qm. Drei Beachvolleyballfelder, ein Beach-Soccer-Platz, eine riesige 4.000qm Liegewiese mit Bäumen und Büschen, Beleuchtung für Veranstaltungen auch nachts sowie Gastronomie runden das Angebot ab.
Bis zu 40.000 Besucher kommen pro Jahr aus dem Umkreis von 20 km ins Freibad.
Erreichbarkeit – zu erreichen ist das Bad per ÖPNV (Bus und Bahn). Für Elektrofahrzeuge befinden sich Ladestationen direkt am Freibad Parkplatz.
Auch für den Schulsport der Regel- und Grundschule wird es genutzt, speziell auch für den Schwimmunterricht sowie Schwimmkurse.
Thermische Energie
Das Freibad ist an das Nahwärmenetz der Köstritzer Brauerei angeschlossen. Sämtliche Beheizung der Räumlichkeiten (Umkleide etc.) und Warmwasserbereitung (Duschen etc.) werden durch die Ab-/Restwärme der Brauerei abgedeckt.
Elektrische Energie
Mit Sanierung des Bades im Jahr 1998 wurde die Pumpentechnik erneuert. Mit der installierten Technik schlägt jährlich ein hoher Energieverbrauch für Wasseraufbereitung zu Buche.
Einsparung – Effizienz
Die geplante Pumpentechnik auf aktuellen Stand der Technik benötigt für gleiche Pumpleistung wesentlich weniger elektrische Leistung. Auch die Fahrweise wird auf den Bedarf durch Steuerung und Frequenzumrichter angepasst. So verringern sich die jährlichen Volllaststunden, Lastspitzen im Stromnetz werden dadurch abgeflacht und reduziert.
Durch Neuanschaffung und Installation von Hocheffizienter Pumpen und Steuerungstechnik könnten pro Jahr bis zu 81 MWh Strom eingespart werden. Das sind fast 45% des bisherigen Strombedarfes und damit 960 Tonnen CO2 über die Nutzungsdauer von 20 Jahren.
Potential
Einsparung
- effektiver Einsatz Personal – einfache Handhabung der Anlagen, Automatisierung, Reduzierung Wartungsaufwand
Effizienz
- Einzelregelung der Umwälzpumpen/ automatisierte und zentralisierte Steuerung
- geregelte Speicherung
- geregelte Ansteuerung einzelner Aufbereitungsanlagen
- Bedarfsgerechte Ansteuerung der Leistung der Pumpen (Tag/Nacht Absenkung)
Handlungsbedarf
Technik
- 20 Jahre alte Technik zur Wasseraufbereitung und Umwälzung, sowie für Sanitärbereich Gäste
- Pumpentechnik technische Nutzungsdauer erreicht
- Wartungsintervalle verkürzen sich und Ausfallzeiten steigen
- Anlagentechnik Wartungsintensiv und aufwendig in der Unterhaltung
- hohe Ausfallwahrscheinlichkeit aufgrund des Alters
- Risiko Schließung des Badebetriebes
Personal
- Hochqualifiziertes Personal notwendig für Technikbetreuung/-bedienung und Badesicherheit, daher effizienter Einsatz des Personals
- Aufwand durch Technisierung/Digitalisierung reduzieren
Notwendigkeit der Zuwendung
Speziell in den Badeeinrichtungen als öffentlichen Liegenschaften sind aufwendig in der Unterhaltung, die Betriebskosten sind über Einnahmen nicht gedeckt. Damit ist zumeist ein regelmäßiger Zuschuss durch Kommunen notwendig.
Die Unterhaltung des Freibades ist keine Pflichtaufgabe der Kommune, demnach sind Mittel der Unterhaltung und Sanierung deutlich schwieriger im Haushaltsplan zu verankern.
Kostenkalkulation August 2020
Gesamtinvestition: 178.693 Euro brutto
Finanzierung
- Eigenmittel: Haushaltsmittel
- Drittmittel/ Förderprogramm Thüringen: KlimaInvest
- Förderprogramm Bund: Kommunalrichtlinie
Umsetzung
- Eigenmittel im Haushalt eingeplant
- Ausschreibung Januar/Februar 2021
- Stadtratsbeschluss zur Vergabe Februar 2021
- Auftrag März 2021
- Bauausführung in der Umsetzung
„Nationale Klimaschutzinitiative„
Mit der Nationale Klimaschutzinitiative initiiert und fördert des Bundesumweltministerium seit 2018 zahlreiche Projekte, die einen Beitrag zur Senkung der Treibhausemissionen leisten. Ihre Programme und Projekte decken ein breites Spektrum an Klimaschutzaktivitäten ab. Von der Entwicklung langfristiger Strategien bis hin zu konkreten Hilfestellungen und investiven Fördermaßnahmen. Diese Vielfalt ist Garant für gute Ideen. Die Nationale Klimaschutzinitiative trägt zu einer Verankerung des Klimaschutzes vor Ort bei. Von ihr profitieren Verbraucherinnen und Verbraucher ebenso wie Unternehmen, Kommunen oder Bildungseinrichtungen.“
Bauamt Bad Köstritz