Heinrich Schütz
Heinrich Schütz – Komponist und Hofkapellmeister
Am 8. Oktober 1585 erblickte Heinrich Schütz als Gastwirtssohn „eine Meile Weges von Gera entfernt“ das Licht der Welt. In Köstritz von Pfarrer Matthäus Schlag getauft, zog die Familie bereits 1590 nach Weißenfels. Landgraf Moritz entdeckte dort das musikalische Talent von Heinrich Schütz, ließ ihn in Kassel zum Kapellknaben ausbilden und schickte ihn schließlich zum Musikstudium nach Venedig zu Giovanni Gabrieli. Zurückgekehrt aus Italien war Schütz zweiter Organist am Kasseler Hof, bevor er 55 Jahre das Amt des kurfürstlich-sächsischen Hofkapellmeisters in Dresden innehatte. Reisen führten ihn an die bedeutendsten Höfe des In- und Auslandes, von denen er häufig zum „Kapellmeister von Haus aus“ ernannt wurde.
Nach schaffensreichen Jahren starb Heinrich Schütz in Dresden am 6. November 1672. Er war der erste deutsche Komponist von internationaler Bedeutung und der bedeutendste vor Johann Sebastian Bach.
Köstritz blickt auf eine langjährige Schütz-Pflege zurück. Bereits in den 20er Jahren gründete man einen ersten Heinrich-Schütz-Verein, einer Denkmalsetzung 1935 zum 350. Geburtstag am Kirchberg folgte eine weitere 1985 zum 400. Geburtstag gegenüber dem Geburtshaus.
Mit der Eröffnung des Heinrich-Schütz-Hauses begann die Tradition der jährlich stattfindenden Köstritzer Heinrich-Schütz-Tage in der ersten Oktoberhälfte. Daraus entstand das Heinrich-Schütz-Musikfest mit Veranstaltungen im Geburtsort, dem Alterssitz Weißenfels und der Hauptwirkungsstätte Dresden.
Das Heinrich-Schütz-Haus zeigt neben einer ständig aktualisierten Dauerausstellung zu Leben und Werk sowie dem historischen Umfeld des gebürtigen Köstritzers auch Sonderausstellungen in der Schütz-Haus-Galerie. Konzerte an Feiertagen, Kurse für Alte Musik, die monatliche Musikalische Museumsrunde, das Wochenende der Barockmusik und ein umfangreiches museumspädagogisches Angebot runden das Jahresprogramm ab.
An seinem Geburtstag wird der berühmteste Sohn der Stadt so geehrt, wie ihn seine Zeitgenossen nannten: Dem „Lumen Germaniae“, dem Licht Deutschlands. Er wird mit gebastelten Laternen und Fackeln in einem Festumzug mit historischen Kostümen und Musik seiner Zeit gehuldigt.