Kirche Reichardtsdorf

  • Reichardtsdorfer Kirche von aussen

Die Kirche in Reichardtsdorf ist ein Neubau aus dem Jahre 1841 und steht in der Mitte des Ortes am Hang. Es ist eine Saalkirche mit eingezogenem fünfseitigem Chorpolygon und einem südöstlichen Sakristeianbau. Das Mauerwerk besteht aus Natursteinen, der Sakristeianbau aus Ziegelmauerwerk.

Die Kirche gliedert sich in das vierachsige Langhaus mit eingestelltem Westturm und dem erhöhten Chorraum. Der dreiseitige Chorschluss wird von drei großen bleiverglasten Buntglasfenstern umgeben. Hier befindet sich die Kanzel, die Taufe, der eiserne Ofen und das Lesepult. Im Altarraum steht der Altar mit dem Kruzifix.

Das Langhaus hat eine aufgemalte Kassettendecke mit Blütenverzierungen und einen Voute zur Wand, welcher von Stuckleisten eingefasst ist. Den Innenraum des Langhauses umgibt eine Süd- und Nordempore sowie eine Orgelempore auf der Westseite. Die Emporen werden von der Wand, von Holzstützen und einer einzelnen Konsole getragen.

Der Turm hat über dem Langhaus einen achteckigen Querschnitt, der sich nach oben verjüngt. Kleine Satteldächer zieren den Turm, in der Mitte ein Pyramidendach als Turmdach. Dort ist ein vergoldeter Turmknauf, ein Stab, ein vergoldetes Kreuz und eine wimpelartige Wetterfahne mit der Jahreszahl 1841 aufgesetzt.

Der Haupteingang befindet sich auf der Westseite mit einem hölzernes Ehrenmal für die gefallenen Soldaten des I. und II. Weltkrieges. Hier stehen auch zwei Opferstöcke.

Zeittafel

  • 1254
    Die Kirche wird erstmals erwähnt. Reichardtsdorf besaß bis in das 16. Jahrhundert eine eigene Pfarrei
  • 1553
    Die Kirche wird von Rüdersdorf verwaltet
  • 1796
    Einbau einer restaurierten Orgel aus Rausdorf (Altenburger Land)
  • 1824
    Anschaffung eines aus drei Glocken bestehendem Geläut. Dies erwies sich zu schwer für die kleine Kirche, es kam zu Rissbildungen am Turm.
  • 1840
    Grundsteinlegung für Neubau der Kirche nach Bauplänen von Architekt Aemilius Schmidt aus Altenburg
  • 1843 (13. November)
    Einweihung des Neubaus, späterer Abbruch der alten Kirche
  • 1844
    Verkauf der alten Orgel nach Pörsdorf, heute noch dort vorhanden
  • 1880
    Einbau eiserner Ofen
  • 1887
    Orgel wird mit neuen Bälgern versehen
  • 1907
    Umfassende Renovierung
    Anbau Sakristei, Neugestaltung Kirchenschiff durch Holzbildhauerwerkstatt, neuer Altar, neue Kanzel, neue Empore, Glasmaler der Firma W. Franke aus Naumburg gestalten Buntglasfenster in der Apsis
  • 1907
    Erweiterung Friedhof, Bau Leichenhalle
  • 1912
    Einbau der Orgel von der Weißenfelser Orgelbaufirma Oskar Ladegast
  • 1914
    Abgabe der Bronzeglocken für Kriegseinsatz, nach dem I. Weltkrieg Eratz durch Stahlgussglocken
  • 1919
    Errichtung Kriegerehrenmal neben der Kirche
  • 1938
    Einbau elektrischer Antrieb für die Glocken, Elektrogebläse für die Orgel und Fußbodenheizung
  • 1956 und 1985
    Umfangreiche Dach- und Putzarbeiten
  • 1994
    Einbau Umluftheizung
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