Seyfarthsche Villa
Bekannt ist die ehemalige Seyfarthsche Villa durch den Besitzer Arthur Seyfarth. Er betrieb die „Erste deutsche Race-Hunde-Zucht-Anstalt“ und verkaufte Hunde in alle Welt. Seyfarth schrieb im Jahre 1864 ein Buch „Von der Erziehung der Haus-, Luxus und Gebrauchshunde“.
Die im klassizistischen Stil erbaute Villa in der Bahnhofstraße stammt vermutlich aus dieser Zeit um 1870. Ein Kupferstich zeigt dieses Gebäude in einem seiner Verkaufskataloge. Eine geschwungene Treppe führt zum Haupteingang mit Veranda. Beim Betreten des Hauses kam man in einen prunkvollen saalartigen Raum, der einen Großteil des Erdgeschosses einnahm. Im Obergeschoss war ein repräsentativer Balkon mit schmiedeeisernen Verzierungen verbaut. Das Flachdach zierte ringsum eine eiserne Balustrade mit großen Masten, die die Initialen „AS“ (Arthur Seyfarth) zeigten.
Der berühmte Dichter und Pfarrer Julius Sturm zog im Jahre 1885 in diese Villa und verbrachte dort seinen Ruhestand. Ihm war in der Villa mit „fürstlicher Gunst ein sorgloser, geistig und künstlerisch gleich anregender , ehrenvoller Lebensabend beschieden“, heißt es im Vorwort des Buches „Ein deutsches Haus – Ausgewählte Werke von Julius Sturm“ von Herausgeber Julius Kühn.